Funktionsdiagnostik / CMD-Behandlung / Schienen
Wir haben uns seit Jahren auf die Analyse und Behandlung von Funktionsstörungen des Kausystems, heute häufig unter dem Begriff „Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)” zusammengefasst, spezialisiert. Diese sind weit mehr verbreitet, als allgemein bekannt und können in nahezu allen Altersschichten auftreten. Vielfältige Symtome können durch einen falschen Biss ausgelöst werden:
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Kiefergelenksknacken und Gebissschmerzen
Durch eine ungünstige Verzahnung kommt es häufig zu Veränderungen im Kiefergelenk. Dadurch können Knacken, Reiben, Gebissschmerzen bis hin zu Gelenkblockaden entstehen.
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Knirschen und Pressen
Oft löst eine falsche Bisslage eine übermäßige Aktivität der Kaumuskulatur aus. Dies kann dazu führen, dass im Laufe der Jahre die Zähne massiv abradiert werden, wodurch ein Tiefbiss entstehen kann oder die erheblichen Kräfte andere Schädigungen des Kau- und Bewegungsapparates auslösen.
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Tinnitus
Oft quälende Ohrgeräusche werden nicht selten durch eine falsche Bisslage ausgelöst. Ihre Ursache wird leider von vielen Therapeuten nicht erkannt.
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Kopfschmerzen
Diese treten häufig im Zusammenhang mit Nackenverspannungen auf und können migräneartige Stärke erreichen.
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Nacken-, Rücken- und Schulterschmerzen
Durch die Schieflage des Bisses kommt es häufig zu erheblichen Störungen im Halswirbelbereich mit starken, immer wiederkehrenden Verspannungen im Nacken und Rücken, die bis in die Schultern und Arme ausstrahlen und massive Schmerzen bzw. Beschwerden auslösen können.
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Beckenschiefstand und Beinlängendifferenz
Durch Verdrehung der Wirbelsäule wird ein Beckenschiefstand mit funktioneller Beinlängendifferenz ausgelöst, oft mit Schmerzen im Lendenwirbelbereich verbunden.
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Knieprobleme
Manchmal werden Knieprobleme, für die der Orthopäde keine eindeutige Ursache finden kann, durch eine falsche Kieferstellung ausgelöst.
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Zungenbrennen
Kann durch instabile Bisslage ausgelöst werden.
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Parodontalschäden und Zahnlockerungen
In den meisten Fällen werden Schäden des Zahnhalteapparates, landläufig meist als "Paradontose" bezeichnet, auch ganz wesentlich durch ständige Fehlbelastung der Zähne bei falscher Bisslage mitverursacht. Daher ist in sehr vielen Fällen vor Paradontalerkrankung auch eine Optimierung des Bisses erforderlich, um eine dauerhafte Stablisierung der Zähne zu erreichen.
Die effektive Behandlung solcher Beschwerden erfordert häufig die Behandlung durch einen speziell ausgebildeten Zahnarzt. Dabei bedienen wir uns besonderer Untersuchungstechniken, die in der nicht entsprechend ausgestatteten Zahnarztpraxis nur teilweise oder gar nicht angewendet werden.
- Axiographie nach Slavicek
Spuraufzeichnung der Kieferbewegung
- Manuelle Funktionsuntersuchung
Untersuchung von Muskeln, Bändern und Gelenken auf Funktionsstörungen und Schmerzen
- Fernröntgenseitenbildanalyse
Spezielles Röntgenbild, das zur Diagnose von Kieferwachstum, Bisshöhe, Kieferlage usw. dient.
- Instrumentelle Funktionsanalyse
Durch Vermessung von Modellen des Kiefers können wichtige Erkenntnisse über Störungen und Fehlbelastungen des Kauapparates gewonnen werden.
Wir arbeiten seit Jahren in einem Netzwerk mit Physiotherapeuten, Orthopäden und Kieferorthopäden zusammen und sind dem Arbeitskreis für Funktionsdiagnostik nach Slavicek angeschlossen.
In den meisten Fällen erfolgt eine effektive Behandlung der Beschwerden nach genauer Untersuchung in unserer Praxis mit einer speziell eingestellten Aufbissschiene, die mit individuell ermittelter Unterkieferposition und berechneten Führungen ausgestattet ist. Eine solche Schiene ist nicht zu vergleichen mit den sonst meistens üblichen einfachen Knirscherschienen oder Michiganschienen, die wir im Bedarfsfall natürlich auch anfertigen.
Nach erfolgreicher Schienenbehandlung müssen in vielen Fällen Korrekturen an den vorhandenen Zähnen durchgeführt
werden, wenn auf Dauer auf eine Schiene verzichtet werden soll. Dazu können kieferorthopädische, Einschleif- sowie Aufbaumaßnahmen mit Kunststoff oder prothetische Maßnahmen erforderlich werden.